Unternehmen, die ihre Waren vor Ort einem Kunden verkaufen möchten, benötigen ein sogenanntes „Point of Sale“-System, kurz POS. Damit werden Systeme bezeichnet, die den Verkauf von Waren und Produkten vereinfachen sollen. Aber was kostet es sich so ein System überhaupt zuzulegen? Welche Faktoren sind zu berücksichtigen und für wen ist ein POS überhaupt interessant?
Kriterien zur Auswahl eines POS
Nicht jedes POS ist für jede Art von Unternehmen geeignet. Es gibt eine Auswahl an Faktoren, die es zu beachten gilt, wenn man ein entsprechendes System für sich finden möchte.
Die Unternehmensgröße
Die Größe des eigenen Unternehmens spielt eine sehr wichtige Rolle für die Auswahl eines Point of Sale. Denn es ist ein Unterschied, ob man nur ein einfaches Terminal für eine Filiale haben möchte, die den Verkauf zentral regelt oder ob man zum Beispiel mehrere Restaurants besitzt, die alle mit entsprechend auch mit mehreren POS ausgerüstet werden sollen.
Die Menge der Kunden
Der Durchschnitt an Kunden sollte ein weiterer Faktor für die Wahl eines POS sein. In einem kleinen Laden mit nur wenigen Kunden würde zum Beispiel ein Point of Sale völlig ausreichen, damit die Kunden ihre Ware bezahlen können. Anders würde es dagegen in einem größeren Unternehmen wie in einem Baumarkt aussehen. Da dort je nach Tageszeit auch mehrere dutzende Kunden durchlaufen können, wären in so einem Fall mehrere POS sinnvoll, um den Kundenstrom auf verschiedene Kassen aufteilen zu können und so die jeweiligen Bezahlvorgänge zu beschleunigen. Es ist aber auch die Frage, wie viele Angestellte gleichzeitig den Verkauf regeln sollen. Wenn in einem kleinen Unternehmen nur eine kleine Gruppe an Verkäufern eingesetzt ist, kann ein POS als Kasse völlig ausreichend sein. Aber gerade in der Gastronomie lohnen sich mehrere POS, damit die Besucher nach ihrem Essen ihre Bestellungen schnell und einfach bezahlen können.
Kundenumgang
Auch der Umgang mit den Kunden sollte berücksichtigt werden, um das richtige POS zu finden. Wenn die Kunden als Beispiel in einem Geschäft Waren und Produkte beziehen können, dann bieten sich womöglich eher wenige POS nahe dem Ausgang an. Auf diese Weise ist der Ort für die Bezahlung zentral und die Kunden können den Laden anschließend schnell wieder verlassen. In einem Restaurant würde sich neben einem zentralen POS aber auch beispielsweise der Einsatz von Chipkartenlesern lohnen, die die Bedienungen zu den Kunden an die jeweiligen Tische bringen können. Die Kunden können ihre Bestellungen dann bequem bezahlen, aufessen und das Lokal verlassen, ohne dass sich an der Kasse lange Schlangen bilden müssen. Darum sollte man im Vorfeld genau abwägen, wie man sich verkaufstechnisch aufbauen möchte.
Was kostet die Anschaffung eines POS?
Die Anschaffung eines POS variiert stark. Es hängt davon ab, wie viele Hardware-Komponenten man benötigt, welche Software man nutzen möchte und was für einen Anbieter man wählt. Manche Anbieter sind in der Anschaffung vergleichsweise günstig. Sie ziehen dafür Gebühren von den jeweiligen Verkäufen ein.
Ein Beispiel-POS von SumUp
Bei dem Anbieter SumUp kostet ein Starter-Kit für ein POS zum Beispiel erstmal 99€ in der Anschaffung. Dafür erhalten die Kunden eine kostenlose iPad-App, mit der sie ein Tablet zu einem POS-Display umwandeln können. Außerdem beinhaltet das Paket einen Kartenleser, der für die Bezahlung mit EC- und Debit-Karten ausgelegt ist. Mit der App haben die Kunden aber lediglich die Möglichkeit eine Übersicht der Produkte zu zeigen, das Wechselgeld für die Kunden zu berechnen und Belege auszudrucken. Wenn sie dagegen ein vollständiges System mit Kasse und zusätzlichen Kartenlesern für das Bezahlen am Platz erwerben möchten, kostet das Kassensystem 999€ in der Anschaffung und zusätzlich 39€ im Monat in der Starter-Variante. Das Komplettpaket würde 109€ pro Monat kosten. Dafür könnte man bei diesem Paket nicht nur die Kassierer verwalten, sondern auch Kunden und Filialen unterschiedlich betrachten. Das hilft unter anderem dabei zu erkennen, welche Filialen bessere Umsätze erzielen und bei welchen Kundengruppen das Unternehmen eventuell Nachbesserungsbedarf hat.
Ein Beispiel-POS von Shopify
Ein anderes Beispiel für ein POS-System wäre der Anbieter Shopify. Bei diesem Anbieter würde ein sogenanntes Retail Kit mit zwei unterschiedlichen Kartenlesern, einer iPad-Halterung in der Anschaffung 180€ kosten. Kleingeräte wie zum Beispiel Barcodescanner kosten zwischen 229€ und 329€. Ein kleiner Tisch-Scanner würde dagegen nur 79€ kosten. Geldkassetten kosten zwischen 119€ und 399€ . Beim Pricing können Kunden zwischen einem Starter-Paket für 29€ im Monat, dem Standard-Paket für 79€ im Monat und einem Premium-Paket für 299€ im Monat wählen. Diese Pakete unterscheiden sich unter anderem darin, wie viele Verkäufer pro POS registriert werden können und wie hoch die jeweiligen Beträge bei Bezahlungen mit dem System ausfallen. Bei dem Starter-Paket zahlen die Kunden zum Beispiel für jede Bezahlung 2% Pauschale, bei dem Premium-Paket dagegen nur 0,5%.
Darum empfiehlt es sich genau zu überlegen, was für ein POS man sich anschaffen möchte und wie viele Verkaufsmöglichkeiten man seinem Unternehmen einräumen will. Entsprechend der oben beschriebenen Kriterien kann man bei vielen Anbietern eine Vorkalkulation erstellen lassen und erhält eine Empfehlung für ein passendes System mit der entsprechenden Hardware, Software und dem Zubehör.