Kleine Unternehmen: Wie erhalten Sie Ihren Kleinkredit?

Was versteht man unter einem Kleinkredit für Unternehmen?

Unter Kleinkrediten versteht man Kredite mit einer Kreditsumme von 100 EUR bis 10.000 EUR. Gerade Neo-Banken bieten in Ihrem Portfolio auch Kleinkredite für Kleinunternehmer, Selbstständige und Freiberufler. Sogenannte Mikrofinanzinstitute, Haus- und Förderbanken vergeben Mikrokredite aus dem Mikrofinanzfonds Deutschland an Kleinunternehmer, Existenzgründer und Selbstständige mit einer Kreditsumme von 100 bis maximal 25 000 EUR. Die Kreditnehmer tilgen die Kreditsumme in monatlichen Raten. Die Laufzeit liegt meist bei unter 3 Jahren und damit unter der von einem regulären Ratenkredit. Die meisten Anbieter von Mikrokrediten bieten eine vorzeitige Tilgung an. Viele Existenzgründer nutzen Mikrokredite im Rahmen einer Vorfinanzierung zu Beginn der Selbstständigkeit.

Welche Vorteile hat ein Kleinkredit für Kleinunternehmer, Selbstständige und Freiberufler?

Ein Kleinkredit hilft vielen Gründern den Start in die Selbstständigkeit zu meistern oder nach der Gründung erfolgreich zu wachsen. Nicht immer sind große Kreditsummen erforderlich. Plötzliche Liquiditätsengpässe oder kleinere Anschaffungen lassen sich über einen Kleinkredit finanzieren.  Trotz vieler Fördermöglichkeiten haben Existenzgründer und Kleinunternehmer oft Probleme, einen regulären Kredit von der Bank zu erhalten. Anbieter, die sich gezielt auf die Bedürfnisse von Kleinunternehmern, Selbstständigen und Freiberuflern spezialisieren, haben Kleinkredite in ihrem Portfolio. Die Beantragung des Kleinkredits erfolgt in der Regel online.

Gegenüber einem regulären Kleinkredit hat ein Kleinkredit aus dem Mikrofinanzfonds Deutschland den Vorteil, dass er weniger kostet als ein regulärer Ratenkredit. Dies liegt an der gegenüber einem regulären Kleinkredit verkürzten Laufzeit. Die Zinssätze liegen unter denen eines Kontokorrentkredits, mit dem sich ebenfalls kurze Liquiditätsengpässe überbrücken lassen.

Wer kann einen Kleinkredit in Anspruch nehmen?

Kleinkredite eigenen sich für Kleinunternehmer, Selbstständige und Existenzgründer, die mindestens folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Die Bonität muss gewährleistet sein.
  • Wer einen Kleinkredit in Anspruch nehmen möchte muss nachweisen, dass er über Einnahmen aus seinem Unternehmen verfügt bzw. verfügen wird.
  • Die Ausgaben müssen sich in einem überschaubaren Rahmen halten.
  • Bestehende Verbindlichkeiten müssen sich im Rahmen halten.

Selbst wenn die Bank unbürokratisch kleinere Kreditsummen an Sie als Bestandskunden ohne Nachweise auszahlt, bedenken Sie, dass Sie jeden Kredit zurückzahlen müssen. Einnahmen aus Ihrem Unternehmen sind daher eine zwingende Voraussetzung, wenn Sie den Kredit aus Ihrer eigenen geschäftlichen Aktivität finanzieren wollen.

Wie bewerben sich Kleinunternehmer, Selbstständige und Freiberufler um einen Kleinkredit?

Eine Bewerbung um einen Kleinkredit vollzieht sich in mehreren Schritten:

  • Als Erstes sollten Sie eine Bedarfsanalyse durchführen. Planen Sie bei Ihrem Finanzierungsbedarf einen Kapitalpuffer ein, der unerwartete Investitionen berücksichtigt. Sobald Ihnen ein Kredit bewilligt wurde, wird es schwieriger, eine weitere Finanzierung zu bekommen.
  • In einem zweiten Schritt informieren Sie sich über potentielle Anbieter von Kleinkrediten und deren Anforderungen an Kreditnehmer.
  • Erstellen Sie spätestens jetzt einen Businessplan, den sie bei dem Kreditanbieter einreichen. Der Businessplan muss zwingend einen Finanzplan enthalten, der die geplante wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens darstellt. Aus dem Finanzplan lässt sich der Kapitalbedarf des Unternehmens ablesen.

Bekannte Anbieter von Kleinkrediten

  • Die FIDOR Bank bietet ihren Geschäftskunden Kleinkredite an. Die Angebote sind an den Bedürfnissen von Kleinunternehmern, Selbstständigen und Freiberuflern ausgerichtet.
  • FYRST bietet über die Postbank Ratenkredite auch über kleine Summen an.
  • Iwoca bietet Kredite von 1000 bis 100.000 EUR zur Überbrückung kurzfristiger Liquiditätsengpässe. Der Kredit muss in monatlichen Raten innerhalb eines Jahres zurückgezahlt werden. Den Kredit können juristische Personen wie eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) oder Aktiengesellschaf (AG) beantragen. Selbstständige und Freiberufler kommen als Kreditnehmer in Betracht, sofern das Unternehmen seit 4 Monaten operativ tätig ist und einen Mindestumsatz von 10.000 EUR im Jahr erzielt.
  • Auxmoney bietet ebenfalls Firmenkredite ab 10.000 EUR für Kleinunternehmer, Selbstständige und Freiberufler an. Auch Existenzgründer können einen Kredit bei auxmoney beantragen. Die Laufzeiten der Ratenkredite variieren und können bis zu 7 Jahren betragen.
  • Lendico, ein Onlineanbieter, hat sich auf Ratenkredite spezialisiert. Die Laufzeit kann bis zu 4 Jahren betragen. Der Kreditnehmer muss bereits seit mindestens 2 Jahren am Markt tätig sein.

Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist eine nationale Förderbank, die verschiedene Programme für Existenzgründer zu unterschiedlichen Konditionen anbietet. . Auch die Förderbanken der Bundesländer bieten Programme zur Förderung von Existenzgründern an. Die Kreditsummen liegen bei der KfW über denen klassischer Kleinkredite. Aufgrund der staatlichen Förderung sind die Zinsen niedriger als bei Geschäftsbanken und die Laufzeiten länger. Es sind keine oder nur geringe Sicherheiten erforderlich. Bei einem höheren Finanzierungsbedarf lohnt es sich die Angebote der KfW mit in die Überlegungen einzubeziehen.

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